Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgeworfen, Druck auf seine Regierung auszuüben. "Aus meiner Sicht verfolgt die EZB eine Politik gegenüber unserer Regierung, die ihr die Luft zum Atmen nimmt", sagte Varoufakis in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des Senders Mega TV. Auf diese Weise sollten zudem die anderen Staaten der Eurozone und der Internationale Währungsfonds (IWF) gezwungen werden, eine Übereinkunft mit Griechenland zu erzielen.
Auf eine Frage zu den Beziehungen zu Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte Varoufakis: "Bei einem Treffen, das ich mit Herrn Schäuble hatte, sagte er mir, ich hätte das Vertrauen der deutschen Regierung verloren. Und ich sagte ihm: Ich hatte es nie, ich bin Mitglied einer Regierung der radikalen Linken. Ich habe das vertrauen des griechischen Volkes."
Vertreter der EZB, der EU-Kommission und des IWF haben sich auf eine Wiederaufnahme der Reformgespräche mit der Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras verständigt. Athen muss bis Ende April darlegen, welche alternativen Reformvorschläge es der Eurozone macht. Griechenland steht unter Druck, weil das Land seine Schulden weiter bedienen muss. Noch im März muss ein Kredit über 1,5 Milliarden Euro an den IWF zurückgezahlt werden, im Sommer werden 6,7 Milliarden Euro an die EZB fällig.