Bei einer Volksabstimmung gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro ist in Venezuela mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere wurden laut Staatsanwaltschaft verletzt. Das von der Opposition kontrollierte Parlament hatte am Montag ein Plebiszit gegen Maduros Pläne für eine Verfassungsreform angesetzt. Millionen Venezolaner waren aufgerufen, über die umstrittene Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung abzustimmen. Die Regierung erkennt die Wahl nicht an. Im erdölreichsten Land der Welt toben seit Monaten schwere Proteste.
An dem symbolischen Referendum haben insgesamt 7,6 Millionen Venezolaner teilgenommen. Das teilte die Opposition am Montag nach Auszählung aller Stimmzettel mit. Rund 98 Prozent der Teilnehmer lehnten die Pläne Maduros demnach ab, wonach die neue Verfassung von einer verfassunggebenden Versammlung verabschiedet werden soll. Die Opposition wirft Maduro vor, das Gremium nahezu ausschließlich mit seinen Anhängern besetzen zu wollen, um sich dann "diktatorische Vollmachten" geben zu lassen.
Donald Trump droht Venezuela
Nach Angaben der Opposition würde die bei der Abstimmung erreichte Teilnehmerzahl ausreichen, um Maduro aus dem Amt zu befördern, da die Zahl über den 7,5 Millionen Wählern liege, die ihm bei der Wahl 2013 den Sieg ermöglichten.
US-Präsident Donald Trump drohte Venezuela unterdessen mit "wirtschaftlichen Maßnahmen", sollte Maduro seine Pläne zur Verfassungsänderung vorantreiben. Maduro sei "ein schlechter Führer, der davon träumt, ein Diktator zu sein", erklärte Trump am Montag. "Die Vereinigten Staaten werden nicht dabei zusehen, wie Venezuela zerfällt", kündigte Trump an. Er lobte zugleich das symbolische Referendum der Opposition als "starkes und mutiges Handeln".