Venezuelas linksgerichteter Staatschef Hugo Chávez hat den Ton gegenüber Kolumbien deutlich verschärft. Er rief das Militär und die Bevölkerung in Venezuela offen dazu auf, sich auf einen Krieg mit dem Nachbarland vorzubereiten. Es dürfe kein Tag für die wichtigste Mission verschenkt werden: "Bereiten wir uns auf den Krieg vor ...", sagte der linksgerichtete Staatschef am Sonntag (Ortszeit) in seiner wöchentlichen Sendung "Alo, Presidente". Es sei die Verantwortung aller, das "heilige Vaterland" zu verteidigen.
Die kolumbianische Regierung wies die Äußerungen Chávez' in der Nacht zum Montag zurück und will sich an die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und die Vereinten Nationen wenden. Chávez reagierte mit dem Aufruf auf ein kürzlich unterzeichnetes Militärabkommen zwischen Kolumbien und den USA, in dem er eine gezielte Aggression sieht. Die Vereinbarung gewährt US-Militärs Zugang zu sieben kolumbianischen Armee-Stützpunkten. Schon vor Monaten hatte Chávez gewarnt, durch das Militärabkommen beginne der "Wind des Krieges" durch die Region zu wehen.