In den USA hat der mit Spannung erwartete "Super-Dienstag" begonnen. Bei der Kandidaten-Kür für die US- Präsidentenwahl wird an diesem Tag in insgesamt 24 Bundesstaaten abgestimmt. Die ersten Wahllokale öffneten am frühen Morgen (Ortszeit) unter anderem in den wichtigen Ostküsten-Staaten New York und New Jersey.
Doch auch die Millionen Amerikaner die im Ausland leben, dürfen beim Vorwahlkampf der Demokraten abstimmen, wenn sie sich zu dieser Partei bekennen. So ist in Indonesien schon gewählt worden. Und Barack Obama konnte hier den ersten "Mini-Sieg" des Mega-Wahltages erringen. Von den rund 100 Amerikanern, die in Indonesien angestimmt haben, entschieden sich nach Angaben der Chefin der dortigen Sektion der Demokraten 75 Prozent für den Senator aus Illinois. Doch erstens hatte Obama gegenüber Clinton einen Heimvorteil, schließlich verbrachte er einige Jahre seiner Jugend in dem asiatischen Land. Und zweitens sind diese Stimmen nicht mehr als ein äußerst kleiner Tropf auf den Stein. Denn natürlich sind die die Ergebnisse in den großen US-Staaten Kalifornien (rund 37 Millionen Einwohner), New York (19 Millionen), Illinois (13 Millionen) und Georgia (neun Millionen) viel wichtiger.
Jüngste Umfragen deuteten auf ein dramatisches Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den demokratischen Bewerbern Hillary Clinton und Barack Obama hin. Wahlstrategen in beiden Lagern der Demokraten gehen angesichts der Umfragen davon aus, dass es am Dienstag keine klare Entscheidung geben wird. Sowohl der schwarze Senator Obama als auch Ex-First-Lady Clinton hatten allerdings bereits signalisiert, dass sie ihre Kandidatur in einem solchen Fall nicht aufgeben und bis zur offiziellen Kandidaten-Nominierung beim Parteitag Ende August in Denver (US-Bundesstaat Colorado) weiterkämpfen werden.
Bei den Republikanern hatte Senator John McCain seine Stellung immer weiter ausgebaut und liegt Umfragen zufolge deutlich vor seinen Rivalen Mitt Romney und Mike Huckabee.
Bei den Abstimmungen erhalten die siegreichen Bewerber Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag ihrer Partei. Bei den Republikanern sind an diesem "Superdienstag" insgesamt 1.023 Stimmen zu vergeben. Für eine Nominierung erforderlich sind 1.191 Stimmen. McCain kommt bislang auf 102 Delegierte, Romney auf 93. Die demokratischen Bewerber können sich insgesamt 1.681 Delegiertenstimmen sichern. Notwendig für eine Kandidatur sind 2.025. Clinton hat bislang 261 sicher, Obama 196.
Ergebnisse der Abstimmungen werden wegen der Zeitverschiebung erst in der Nacht zum Mittwoch erwartet. Erste Resultate aus Kalifornien, dem bevölkerungsreichsten US-Staat, sollen am Mittwochmorgen gegen 05.00 Uhr europäischer Zeit vorliegen.