Die EU sieht Probleme bei der Entsendung von Beobachtern zum zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen in Afghanistan. Der amtierende Ratspräsident und schwedische Außenminister Carl Bildt sagte am Mittwochmorgen im Rundfunk in Stockholm, es sei unmöglich, bis zum 7. November eine große Zahl von Wahlbeobachtern zu mobilisieren. Außerdem sei die Sicherheitslage in südlichen und östlichen Landesteilen «außerordentlich schwierig». Deshalb müsse man damit zu rechnen, dass die EU-Länder weniger Wahlbeobachter als zur ersten Runde im August entsenden.
Die EU hatte am Vorabend die Ansetzung des zweiten Wahlgangs wegen Berichten über massiven Wahlbetrug in der ersten Runde begrüßt. Bildt meinte, man müsse nun trotz des kurzfristigen angesetzten Wahltermins versuchen, «den Abstimmungsprozess besser hinzubekommen». Ohne Vertrauen in die Grundlagen des afghanischen Staates sei der Kampf gegen die Taliban nicht zu gewinnen.