Angesichts der zunehmenden Konflikte um Wasser haben Nichtregierungsorganisationen den Aufbau einer internationalen Eingreiftruppe zur Krisenprävention gefordert. Die Truppe nach dem Vorbild der UN-Blauhelme solle die nationalen Regierungen nicht bevormunden, sagte der Präsident des Welt-Wasser-Rates, Lous Fauchon, bei der Eröffnung des Weltwasserforums in Mexiko Stadt. "Aber wir brauchen eine Streitkraft, die bei Wasserkonflikten eingreift." Man müsse aufhören, das Problem "mit makro-ökonomischen Theorien, abstrakten mathematischen Modellen oder unmenschlichen Umstrukturierungen zu lösen", sagte der Leiter der Nichtregierungsorganisation. Erforderlich seien Ansätze mit "Gefühl und Solidarität".
Wasser muss für alle garantiert sein
Reiche Länder sollten einen großen Investitionsfonds auflegen, um die Wasserversorgung in den 50 ärmsten Ländern und den 20 ärmsten Mega-Städten zu finanzieren. "Wasser ist gefährdet, und mit ihm wir alle." Der mexikanische Präsident Vicente Fox bezeichnete Wasser in seiner Eröffnungsrede als ein öffentliches Gut, das alle Regierungen ihrer Bevölkerung garantieren müssten. Die 11.000 Teilnehmer aus 130 Staaten diskutierten auch die schleichende Privatisierung der Wasserversorgung: Gerade auch in Entwicklungsländern nimmt der Verkauf von in Flaschen abgefülltem Wasser zu und bringt multinationalen Konzernen wie Coca-Cola, PepsiCo und Nestlé weltweit jährlich Einnahmen von 100 Milliarden Dollar.
Bei Demonstrationen gegen das Weltwasserforum hat die mexikanische Polizei rund ein Dutzend Randalierer festgenommen. Mehr als 10 000 Menschen protestierten im Zentrum der Metropole gegen die internationale Mammutveranstaltung. Sie unterstellten ihr, das Wasser zu einem Geschäft für private Unternehmen machen zu wollen. Nach Angaben der Polizei wurden bei den teils maskierten Aktivisten unter anderem Molotowcocktails sichergestellt.