Laut ukrainischen Angaben sind seit dem russischen Einmarsch Ende Februar mehr als 400 Kinder in der Ukraine getötet worden. Eine Nichtregierungsorganisation stellt nun erstmals kleine Schutzwesten her.
Krieg in der Ukraine Wenn Kinder Splitterschutzwesten brauchen

Sehen Sie im Video: Organisation stellt Splitterschutzwesten für Kinder her.
Es ist keine Bootstour und kein Abenteuerausflug, auf die Mariana Chugunova ihre Tochter vorbereitet. Die rot leuchtende Weste und ein Helm sollen ihr Kind vor dem Krieg in der Ukraine schützen. Die Familie aus Charkiw ist vor den russischen Angriffen im Osten des Landes ins westlich gelegene Lwiw geflohen. Mariana wünscht, sie hätte damals schon so eine Ausrüstung gehabt. "Es gab ständigen Beschuss. Aber der Morgen, an dem wir evakuiert wurden, war ruhig. Mein Mann sagte mir: 'Das war's, lass uns gehen. Es war sehr beängstigend auf der Straße. Ich denke, wenn wir Splitterschutzwesten gehabt hätten, wäre es einfacher für uns gewesen. Falls wir, Gott bewahre, jetzt evakuiert werden müssten, hätten wir eine Splitterschutzweste und einen Helm, und ich müsste mir keine Sorgen um mein Kind machen." Militärische Ausrüstung für Kinder herzustellen, löst bei den Mitarbeitern der Nichtregierungsorganisation Lviv Defence Cluster gemischte Gefühle aus. Auf der einen Seite gebe es Hoffnung, sagt der Sprecher Anton Fedchenko. Auf der anderen Seite Trauer, dass das überhaupt nötig ist. Dem Feind sei es aber leider egal, auf wen er schieße. ""Niemand hat jemals solche Schutzwesten hergestellt, weil es keinen Bedarf gab. Unser Krieg ist wahrscheinlich der größte in Europa seit langem." Für die Kleinen müssen die Helfer einen Kompromiss zwischen Schutzwirkung und Gewicht finden, wie der Vereinsvorstand Maksym Pylokhov erklärt. "Die Schutzweste wiegt etwa zwei Kilogramm und besteht aus ultrahochmolekularem Polyethylen, das vollständig vor Pistolenkugeln und verschiedenen kleinen Granatsplittern oder sekundären Trümmern - wie Glas und Beton - schützt. Das Hauptziel dieser Jacken ist es, Kinder bei der Evakuierung aus Kriegsgebieten zu schützen." Und das wäre dringend nötig. Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurden seit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar durch Kriegshandlungen in der Ukraine insgesamt 430 Kinder getötet und mehr als 800 weitere verletzt.
Es ist keine Bootstour und kein Abenteuerausflug, auf die Mariana Chugunova ihre Tochter vorbereitet. Die rot leuchtende Weste und ein Helm sollen ihr Kind vor dem Krieg in der Ukraine schützen. Die Familie aus Charkiw ist vor den russischen Angriffen im Osten des Landes ins westlich gelegene Lwiw geflohen. Mariana wünscht, sie hätte damals schon so eine Ausrüstung gehabt. "Es gab ständigen Beschuss. Aber der Morgen, an dem wir evakuiert wurden, war ruhig. Mein Mann sagte mir: 'Das war's, lass uns gehen. Es war sehr beängstigend auf der Straße. Ich denke, wenn wir Splitterschutzwesten gehabt hätten, wäre es einfacher für uns gewesen. Falls wir, Gott bewahre, jetzt evakuiert werden müssten, hätten wir eine Splitterschutzweste und einen Helm, und ich müsste mir keine Sorgen um mein Kind machen." Militärische Ausrüstung für Kinder herzustellen, löst bei den Mitarbeitern der Nichtregierungsorganisation Lviv Defence Cluster gemischte Gefühle aus. Auf der einen Seite gebe es Hoffnung, sagt der Sprecher Anton Fedchenko. Auf der anderen Seite Trauer, dass das überhaupt nötig ist. Dem Feind sei es aber leider egal, auf wen er schieße. ""Niemand hat jemals solche Schutzwesten hergestellt, weil es keinen Bedarf gab. Unser Krieg ist wahrscheinlich der größte in Europa seit langem." Für die Kleinen müssen die Helfer einen Kompromiss zwischen Schutzwirkung und Gewicht finden, wie der Vereinsvorstand Maksym Pylokhov erklärt. "Die Schutzweste wiegt etwa zwei Kilogramm und besteht aus ultrahochmolekularem Polyethylen, das vollständig vor Pistolenkugeln und verschiedenen kleinen Granatsplittern oder sekundären Trümmern - wie Glas und Beton - schützt. Das Hauptziel dieser Jacken ist es, Kinder bei der Evakuierung aus Kriegsgebieten zu schützen." Und das wäre dringend nötig. Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurden seit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar durch Kriegshandlungen in der Ukraine insgesamt 430 Kinder getötet und mehr als 800 weitere verletzt.