Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat die irakische Regierung aufgefordert, Berichte über die systematische Folter von Häftlingen durch irakische Sicherheitskräfte zu prüfen. Die Regierung müsse zudem die Verantwortlichen für Folter und andere Straftaten bestrafen, erklärte die Organisation am Samstag. Das Internetportal Wikileaks hatte fast 400.000 Dokumente zum Irak-Krieg veröffentlicht, die brutale Folterungen Inhaftierter durch irakische Sicherheitskräfte belegen.
Auch die USA müssten prüfen, ob die US-Armee internationales Recht gebrochen habe, indem tausende Häftlinge an die irakischen Behörden übergeben worden seien, obwohl das Risiko der Folter bestanden habe, forderte Human Rights Watch. Es sei "klar", dass die USA von den "systematischen Misshandlungen" der Häftlinge durch irakische Sicherheitskräfte gewusst habe.
Die veröffentlichten geheimen US-Unterlagen stammen laut Wikileaks aus "einer Datenbank des Pentagon" aus der Zeit vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2009. Darin seien "zahlreiche Fällen von Kriegsverbrechen" belegt. Aus den Dokumenten geht hervor, dass die US-Armee trotz ihres Wissens von Folterungen durch irakische Sicherheitskräfte nicht dagegen einschritt.