Bei den Kämpfen sind seit Sonntag mindestens 149 Menschen ums Leben gekommen, tausende flohen aus der Stadt. Nach nigerianischen Medienberichten hat sich der Konflikt inzwischen über die Stadtgrenze ausgebreitet, auch aus Nachbarorten wurden Unruhen gemeldet.
In Jos herrscht derzeit eine 24-stündige Ausgangssperre, um die Gewalt einzudämmen. Anwohner berichteten am Mittwoch im britischen Rundfunksender BBC, dass außer den Soldaten auch Gewalttäter in gefälschten Uniformen in den Straßen der Stadt unterwegs seien.
"Dies ist eine Krise zuviel", betonte der nigerianische Vizepräsident Goodluck Jonathan in einer am Mittwoch in der Zeitung "The Guardian" veröffentlichten Stellungnahme. Die wiederholten Ausbrüche religiöser Gewalt in Jos seien nicht zu akzeptieren und bedrohten die Einheit des Staates. "Das Land kann sich diese ständigen Gewaltausbrüche nicht leisten", sagte Jonathan, der seit zwei Wochen die Amtsgeschäfte für den erkrankten Präsidenten Umaru Yar'Adua führt, aber nicht formal die Macht übertragen bekam. Eine dauerhafte Lösung müsse gefunden werden. Zuletzt waren Ende 2008 mehr als 200 Menschen bei ähnlichen Unruhen getötet worden.