Zwangsprostitution zu Kriegszeiten Japanischer Politiker nennt Sexsklavinnen "notwendig"

Etwa 200.000 Frauen wurden während des zweiten Weltkriegs in Japan zu Sexdiensten gezwungen. Ein japanischer Politiker meint, dass ein solches System notwendig gewesen sei - zum Wohle der Soldaten.

Ein prominenter japanischer Politiker hat die von der kaiserlichen Armee zu Zeiten des zweiten Weltkriegs betriebene Sexsklaverei als "notwendig" bezeichnet. China zeigte sich darüber schockiert.

Die in Japan euphemistisch "Trostfrauen" genannten Zwangsprostituierten hätten der Erholung der tapferen Soldaten gedient, sagte der nationalistische Bürgermeister der Millionenstadt Osaka, Toru Hashimoto. "Wenn man Soldaten, die unter Bedingungen, bei denen Kugeln herumfliegen wie Regen und Wind, ihr Leben riskierten, ausruhen lassen will, war ein System der Trostfrauen notwendig. Das ist jedem klar", sagte der im Volk beliebte Hashimoto laut Medienberichten am Vortag Reportern in Osaka.

Regierung in Tokio distanziert sich von Hashimoto

China kritisierte die Äußerungen Hashimotos, der zusammen mit dem nationalistischen Ex-Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, eine konservative Partei anführt. Die Zwangsprostitution sei ein schweres Verbrechen gewesen, erklärte das Außenministerium in Peking und mahnte, Japans Zukunft hänge vom Umgang mit seiner Vergangenheit ab.

Historiker schätzen, dass bis zu 200.000 Frauen vor allem von der koreanischen Halbinsel sowie aus China zu Sexdiensten in den Soldatenbordellen der japanischen Kaiserarmee gezwungen wurden. Die Regierung in Tokio distanzierte sich von Hashimotos Äußerungen. Außenminister Fumio Kishida sagte, er hoffe, dass dies nicht die Beziehungen mit Südkorea belasten werde.

DPA
kgi/DPA