Rechtsgerichtete Parteien haben in Deutschland wieder ganz schlechte Karten. Sah es nach dem Einzug der rechtskonservativen Schill-Partei im Herbst 2001 in die Hamburger Bürgerschaft zunächst nach einem leichten Aufstieg der aus Protest rechts Wählenden aus, so kehrte sich das Bild bei der Bundestagswahl 2002 wieder um. Mit rund 0,8 Prozent lag Schill im Bund fast gleichauf mit den rechtsextremen Republikanern und der NPD, die mit ähnlichem Ergebnis weiter an Bedeutung verloren.
Die DVU trat bei der Bundestagswahl 2002 erst gar nicht an. Neben der rechtskonservativen Partei Rechtsstaatlicher Offensive (Schill) ist als einzige rechtsextreme Partei die Deutsche Volksunion (DVU) in deutschen Landesparlamenten vertreten.
Neun Mal gelang Einzug in ein Landesparlament
Seit 1987 hatten Rechtsradikale von der Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien sowie Ängsten vor massenhaftem Zuzug von ausländischen Flüchtlingen, Kriminalität und Arbeitslosigkeit profitiert. Neun Mal gelang ihnen seitdem der Einzug in ein Landesparlament, einmal der Gewinn von Europa-Mandaten.
Bei der Bundestagswahl 1998 hatten sich mit DVU, Republikanern (REP) und NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) gleich drei rechte Parteien zur Wahl gestellt. Zusammengerechnet kamen sie auf 3,3 Prozent. 1994 hatten die ohne Konkurrenz angetretenen REP 1,9 Prozent auf sich vereinigen können. Bei der Europawahl 1999 wählten 2,1 Prozent verfassungsfeindliche Rechtsparteien (1994: 4,1).
Nach zwei Legislaturperioden im Landtag von Baden-Württemberg waren die Republikaner bei der Wahl im März 2001 mit 4,4 (1996: 9,1) Prozent klar gescheitert. Für die rechtsextremen Parteien insgesamt war Baden-Württemberg der Auftakt für mehrere Verluste in Folge, weil die gewohnte Proteststimmung nicht aufkam.