Soll Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" an deutschen Kiosken verkauft werden? Auf keinen Fall, meint Kristina Schröder. "Um die Menschenverachtung der NS-Taten zu begreifen, braucht man angesichts zahlloser eindrucksvoller Orte des Grauens überall in Deutschland ganz bestimmt nicht Auszüge aus "Mein Kampf" in den Zeitschriftenständern", sagte die Bundesfamilienministerin (CDU) am Mittwoch dem "Wiesbadener Kurier". In Schule und Studium hätten Auszüge mit einer fundierten Kommentierung ihre Berechtigung. "Im Straßenverkauf setzt es aber ganz klar das falsche Signal."
Der britische Verleger Peter McGee, der mit der Reihe "Zeitungszeugen" kommentierte Nachdrucke von Zeitungen aus der Nazi-Zeit auf den Markt bringt, will drei Ausgaben je eine 15-seitige Broschüre beilegen. Das Bayerische Finanzministerium, das die Urheberrechte an "Mein Kampf" hält, hatte am Montag angekündigt, juristische Schritte gegen das Vorhaben zu prüfen.