Ein 24-jähriger Bundeswehrsoldat ist an den Spätfolgen eines Selbstmordanschlags in Afghanistan gestorben. Er sei bereits bei einem Anschlag am 6. August 2008 verletzt worden und nun gestorben, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag in Berlin. Die Zahl der im Afghanistan-Einsatz getöteten deutschen Soldaten erhöht sich damit auf 36.
Der Mann war Fallschirmjäger. Bei dem Anschlag nahe Kundus wurden damals insgesamt drei Soldaten verletzt, zwei davon schwer - ein Selbstmordattentäter hatte mit einem Motorrad eine Absperrung durchbrochen und sich in die Luft gesprengt. Der Fallschirmjäger der Saarland-Brigade habe damals schwere Verbrennungen von Haut und Lunge erlitten, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Er sei seither durchgängig in ärztlicher Behandlung gewesen und am Sonntag nach einem Rückfall in der Uniklinik Mainz gestorben. Der Tod nach so langer Zeit zeige, "dass dieser Einsatz sehr gefährlich ist", sagte Ministeriumssprecher Thomas Raabe. Das Ministerium werde sich nun um die Trauerfeier kümmern, sagte Raabe.
Erneut Tote bei Angriffen
Unterdessen sind bei anhaltenden Kämpfe in Afghanistan wieder zwei Nato-Soldaten gestorben. Wie das Militärbündnis mitteilte, erlag ein Soldat seinen schweren Verletzungen, die er am Sonntag bei einem Angriff der Aufständischen im Süden des Landes erlitten hatte.
Ein weiterer Soldat wurde am Montag bei der Explosion einer am Straßenrand versteckten Bombe in Südafghanistan getötet. Zur Nationalität der Soldaten wurde nichts mitgeteilt.
Am Wochenende hatten Hunderte Aufständische im Osten Afghanistans zwei von einheimischen und amerikanischen Soldaten besetzte Stützpunkte überfallen und eines der schwersten Gefechte seit Beginn des internationalen Einsatzes ausgelöst. Acht US-Soldaten und mehrere afghanische Sicherheitskräfte wurden bei den Kämpfen in der Provinz Nuristan, nahe der Grenze zu Pakistan, getötet.