Er hatte sich selbst große Hoffnungen auf das Kanzleramt gemacht, nun musste Armin Laschet zusehen, wie Olaf Scholz vom Deutschen Bundestag zum neuen Regierungschef gewählt wurde. Der CDU-Kanzlerkandidat war dem SPD-Mann bei der Bundestagswahl im September unterlegen. Im Nachhinein aber präsentiert sich Laschet als fairer Verlierer.
Via Twitter gratulierte er dem neuen Bundeskanzler schon vor dessen offizieller Wahl durch das Parlament. "Der heutige Tag mit der Wahl des Bundeskanzlers ist der demokratische Abschluss eines intensiven Wettbewerbs", schrieb Laschet. "Auch wenn wir für ein anderes Ergebnis gekämpft haben, können wir glücklich sein, dass in unserem Land der Respekt unter Demokraten so stark ist. Dies müssen wir bewahren."
Anerkennende Reaktionen für Armin Laschet
Dafür bekam der ehemalige NRW-Ministerpräsident viele anerkennende Reaktionen. Auch im Parlament, als die Wahl durch die Abgeordneten mit 396 Stimmen für Scholz erfolgt war, gratulierte Laschet gleich als Zweiter. Er gab dem neuen Kanzler noch einmal die Corona-Faust – und wirkte dabei sogar gut gelaunt. Schon zuvor hatte Laschet sich sehr fair gegenüber der neuen Ampel-Koalition geäußert. Als SPD, Grüne und FDP den erfolgreichen Abschluss ihrer Koalitionsverhandlungen offiziell bekanntgegeben hatten, gratulierte Laschet ebenfalls per Twitter "vor allem zu Stil und Form der Verhandlungen". Diese Vertraulichkeit müsse auch die CDU wieder lernen, schrieb er damals.
Diese Frauen und Männer regieren Deutschland
Dabei hatte Laschet direkt nach der Bundestagswahl noch gezögert, seine Niederlage einzugestehen. Immer wieder hatte der CDU-Kandidat betont, für Koalitionsgespräche mit FDP und Grünen bereit zu stehen, um womöglich auch als Vertreter der zweitstärksten Kraft an der Spitze einer Regierung stehen zu können. Seinem Mitbewerber Olaf Scholz hatte Laschet erst einige Tage nach der Wahl zum Wahlsieg gratuliert. Das hatte ihm einige Kritik eingebracht – auch aus den eigenen Reihen.

Vor Laschet liegt nun zunächst eine Zeit als einfacher Abgeordneter in der CDU-Bundestagsfraktion. Von seinem Amt als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen ist der 60-Jährige nach der Bundestagswahl wie angekündigt zurückgetreten. Noch ist Laschet Vorsitzender der CDU, hat aber auch hier seinen Rücktritt angekündigt. Im Januar soll ein neuer Parteichef der Christdemokraten gewählt werden.
Quelle: Armin Laschet auf Twitter