Atommüll-Endlager Grünes Licht für Schacht Konrad

Mit einer Klage hatte drei Kommunen und ein Landwirt versucht, das Atommüll-Endlager im ehemaligen Eisenbergwerk Schacht Konrad zu verhindern. Das Gericht hat die Klage nun abgewiesen - der Müll darf eingelagert werden.

Das Atommüllendlager Schacht Konrad in Salzgitter darf gebaut werden. Die Genehmigung für das Lager war rechtens, entschied das niedersächsische Oberverwaltungsgericht am Mittwoch in Lüneburg. Gegen den Bau geklagt hatten eine Landwirtsfamilie aus der Nachbarschaft sowie die Kommunen Salzgitter, Vechelde und Lengede.

Das Gericht entschied außerdem, dass keine Revision gegen das Urteil zugelassen wird. Die Kläger hatten unter anderem kritisiert, dass die Langzeitsicherheit des Lagers nicht ausreichend überprüft wurde.

Arbeiten könnten nun beginnen

In dem ehemaligen Eisenerzbergwerk sollen bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfall aus ganz Deutschland dauerhaft unter der Erde eingeschlossen werden. Solcher Müll fällt in Forschungslabors, Kliniken oder der Industrie an. Nach dem Urteil könnten noch in diesem Jahr die Vorbereitungen für den endgültigen Ausbau zum Endlager in einer Tiefe von 800 bis 1300 Meter begonnen werden. Die Entscheidung darüber liegt bei der Bundesregierung. Betreiber der Anlage ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).

Im Atomkompromiss hatten sich die rot-grüne Bundesregierung und die Energieversorger im Jahr 2000 darauf verständigt, Schacht Konrad erst nach einem Gerichtsurteil in Betrieb zu nehmen. Bislang sind rund 900 Millionen Euro in den Schacht gesteckt worden, die weiteren Kosten beziffert das BfS auf rund 720 Millionen Euro.

DPA · Reuters
DPA/Reuters