Aufgeblähtes Verteidigungsministerium Auch Kujat rät Guttenberg zur Schlankheitskur

Ineffizient, aufgebläht, Redundanz an allen Ecken und Enden. Zu diesem vernichtenden Urteil über das Verteidigungsministerium ist eine von Karl-Theodor zu Guttenberg einberufene Strukturkommission gekommen. Harald Kujat, früherer Generalinspekteur der Bundeswehr, kann da nur zustimmend nicken.

Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, hat sich für eine deutliche Verkleinerung des Verteidigungsministeriums ausgesprochen. Die Vorschläge der Strukturkommission, die Zahl der Mitarbeiter von jetzt 3.300 zu halbieren, sei richtig und konsequent, sagte Kujat am Montag im Bayerischen Rundfunk.

Den Soldaten im Einsatz müsse das zur Verfügung gestellt werden, was sie für ihren Auftrag und ihre Sicherheit bräuchten, argumentierte er. "Da darf es keine Parallelstrukturen geben, da darf es keine Strukturen geben, die sich gegenseitig behindern." Außerdem müsse größere Effizienz erzielt werden, insbesondere im Bereich der Rüstung und Beschaffung.

Kujat kritisierte zudem, dass das Verteidigungsministerium nach wie vor auf zwei Standorte, auf Berlin und Bonn, verteilt ist. Gerade bei einer Verkleinerung des Ministeriums müsse alles in Reichweite sein, um Kosten und Zeitaufwand zu sparen.

Die von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) berufene Strukturkommission hat dem Haus laut Medienberichten eine radikale Schrumpfkur und eine komplette Umgestaltung verordnet. Der Abschlussbericht des Gremiums unter dem Vorsitz von Frank-Jürgen Weise beschreibt Guttenbergs Ministerium als ineffizient und aufgebläht. Das Gutachten soll am Dienstag offiziell an den Minister übergeben werden.

APN
APN