Integration Deutschland braucht Arbeitskräfte, ukrainische Geflüchtete brauchen Jobs. Von Hoffnungen, Chancen und der Realität

Natalija Bekker und Wiktorija Malysch
Bereits in der Ukraine haben Natalija Bekker, 35, (l.) und Wiktorija Malysch, 39, bei McDonald’s gearbeitet. Dort allerdings als Buchhalterin und stellvertretende Filialleiterin
© Gregor Schläger
Aus der Ukraine in den Job: Doch wie klappt der Start ins neue Leben hier, wenn im alten noch Krieg herrscht? Der stern hat sieben Geflüchtete auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt begleitet.

Diana Grabow trug bei der Arbeit früher oft rote High Heels, jetzt läuft sie in klobigen Arbeitsschuhen mit Metallkappen durch eine Produktionshalle. Ihr Schreibtisch stand im 16. Stock eines Büroturms, nun arbeitet sie in einem kleinen Raum voller Messgeräte. Haarnetz, weißer Kittel – schminken für diesen Job? Lohnt nicht, findet sie.

Wenn Grabow nicht arbeitet, dann liest sie Nachrichten. Und auch wenn sie arbeitet, kriegt sie ihre Heimat nicht aus dem Kopf.

Grabow kommt aus Kiew. Ihre Eltern sind noch dort. Genauso wie ihr Freund, der nun Soldat ist, und ihre Großmutter, die mit dem Gemüse aus dem Garten für das Militär kocht. Darum will Diana Grabow lieber nicht, dass in diesem Text ihr richtiger Name steht, auch einem Foto hat sie nicht zugestimmt.

Erschienen in stern 25/2022