Debatte über Migrationskosten Statt Bargeld: Bayerische Firma stellt Bezahlkarte für Geflüchtete vor

Debatte über Migrationskosten: Statt Bargeld: Bayerische Firma stellt Bezahlkarte für Geflüchtete vor
Sehen Sie im Video: Statt Bargeld – bayerische Firma stellt Bezahlkarte für Geflüchtete vor.
 
 
 
 
In seiner jüngsten Sitzung hat der bayerische Ministerrat beschlossen, ein Bezahlkartensystem für sogenannte “Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz” einzuführen. Klingt kompliziert, meint aber: Bargeldleistungen für Asylbewerber sollen nach Möglichkeit vermieden werden. Mit dem Zahlungsmittel sollen Leistungsberechtigte in Geschäften bezahlen können - wie mit einer EC-Karte. Allerdings soll der Einsatz auf den jeweiligen Landkreis beschränkt bleiben. Eine solche Bezahlkarte hat die Firma Paycenter aus Freising bei München entwickelt - eine Mastercard auf Guthabenbasis. Minus machen gilt nicht - so soll eine Verschuldung ausgeschlossen werden. Die Bezahlkarte ist als physische Plastikkarte sowie als virtuelle Karte verfügbar, die via App verwaltet werden kann. Die Karten werden direkt bei Ausgabe aktiviert. Peter Schönweitz, Geschäftsführer von Paycenter, erklärt: „Unsere Bezahlcard hat den Vorteil, dass man einstellen kann, dass sie auch am Geldausgabeautomaten ein bis zweimal einen geringen Betrag abholen kann. So sind die nicht bargeldlos. Alle anderen Leistungen wie Einkäufe in den Landkreisen oder auch online, zum Beispiel ÖPNV sind damit möglich, weil zum Beispiel das 49 Euro Ticket lässt sich ja nur online beziehen.“ Mit der Karte sollen Städte und Gemeinden entlastet und der Missbrauch von Bargeld vermieden werden. „Der Asylbewerber hat eine völlige Kostenkontrolle. Er weiß, wo sein Geld hingekommen ist. Er kann jederzeit die Karte sperren, falls sie ihm verlorengegangen ist, was bei Bargeld ja nicht möglich ist. Und für die Städte und Kommunen ist es einfach so, dass die Sachbearbeiter vollständig entlastet werden. Sie müssen kein Bargeld mehr auszahlen, sondern das Geld wird einfach regelmäßig auf die Karte überwiesen.“ Erst vor wenigen Wochen hatten sich Bund und Länder auf die Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber geeinigt. Für Peter Schönweitz und sein junges Team war das der Startschuss. Die Ausschreibungen der Kommunen laufen auf Hochtouren, ebenso die Entwicklung bei Paycenter. So wird derzeit die Website für die Leistungsempfänger entwickelt. Dort ist dann etwa einsehbar, wie viel Geld noch zur Verfügung steht. Die Bezahlkarte soll Stadtverwaltungen bei der Betreuung der Asylbewerber entlasten. Und deswegen bietet Paycenter einen Support mithilfe eines Chatbots an, wie Schönweitz erklärt: „Der Chatbot ist bei der Bezahlkartenwebseite eingebunden und der Leistungsempfänger kann dort seine Fragen stellen rund um die Bezahlkarte. Der Chatbot ist gefüttert mit den kompletten FAQ der Bezahlkarte und kann dem Leistungsempfänger auch sagen, wann er zum Beispiel wieder einkaufen kann, wann er wieder Bargeld bekommen kann oder wie viel Guthaben er hat. Alles das kann ihm beschrieben werden.” Laut Schönweitz hat der Chatbot aktuell 86 Sprachen im Repertoire und soll so eine 24/7 Betreuung der Menschen gewährleisten. Paycenter will Anfang des kommenden Jahres in die Pilotphase mit interessierten Städten und Gemeinden gehen. Die bayerische Staatsregierung will mit der Bezahlkarte im Frühjahr 2024 starten.
Bayern will als eines der ersten Bundesländer eine Bezahlkarte für Migranten einführen. Bei der Firma Paycenter in Freising wird ein solches Zahlungsmittel entwickelt.

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos