Zur Wahl des neuen bayerischen Ministerpräsidenten kommt der Landtag in München zusammen. Innenminister Günther Beckstein ist von der CSU-Fraktion zum Nachfolger von Edmund Stoiber nominiert worden, der nach 14 Jahren als Regierungschef des Freistaats zurückgetreten ist. Am Nachmittag soll Beckstein in der Staatskanzlei die Geschäfte von Stoiber übernehmen. Sein Kabinett will er in einer Woche vorstellen. Weil die CSU im Landtag über eine Zwei-Drittel-Mehrheit verfügt, gilt Becksteins Wahl als sicher. Der Franke wird der erste Protestant im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten sein.
Der 63-jährige Beckstein ist vom CSU-Parteitag bereits zum Spitzenkandidaten für die bayerische Landtagswahl in knapp einem Jahr ausgerufen worden. Beckstein und sein langjähriger Rivale Erwin Huber hatten im Januar vereinbart, Stoibers Erbe zu teilen und der CSU-Fraktion einen Machtkampf zu ersparen. Huber ist seit einer Woche neuer CSU-Chef.
Stoiber wurde von seinem Kabinett und Hunderten Gästen in der Münchner Residenz verabschiedet. Er gehe "in dem Bewusstsein, dass Land und Menschen eine gute Zukunft haben", sagte der 66-Jährige. Er sei dankbar, dass er über 14 Jahre lang für Bayern habe arbeiten können: "Was gibt es Schöneres!" sagte Stoiber. Die Gebirgsschützen schossen ihm einen Ehrensalut.