Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble schlägt in der Auseinandersetzung mit der euro-kritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) schärfere Töne an. Vor der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington sagte Schäuble am Donnerstag, die AfD sei eine Schande für Deutschland. Die AfD nutze alle Ressentiments, propagiere Fremdenfeindlichkeit und sei gegen Minderheiten. "Ich mag sie nicht, und sie mögen mich nicht."
Schäuble warf der AfD vor, in politischen Debatten Ressentiments auch gegen behinderte Menschen zu schüren. Der CDU-Politiker hatte seine Partei zuvor bereits zu einer härteren Gangart gegenüber der AfD aufgefordert und gemahnt, sich mit den Populisten stärker auseinanderzusetzen.
Vergangenen Monat hatte Schäuble die AfD bereits mit den rechtsextremen Republikanern in den 1990er Jahren verglichen. Die AfD sei eine Gruppierung, "die hemmungslos alles demagogisch missbraucht, was man missbrauchen kann", sagte er in einem Zeitungsinterview. AfD-Chef Bernd Lucke hatte die Angriffe des Bundesfinanzministers daraufhin als "niveaulos" bezeichnet.