Bundesfinanzminister Hans Eichel ist 2003 knapp an einem neuen Schuldenrekord vorbeigekommen. Mit 38,6 Milliarden Euro blieb die Neuverschuldung unter dem bisherigen Spitzenwert von 40 Milliarden Euro aus 1996. Das geht aus dem Haushaltsabschluss 2003 hervor, den Eichel am Mittwochnachmittag dem Haushaltsausschuss des Bundestags vorlegen wollte.
Im November hatte der Bundestag einen Nachtragshaushalt genehmigt, der noch eine Neuverschuldung von 43,4 Milliarden Euro für 2003 vorsah. Dass die Kredite in der Endabrechnung 4,8 Milliarden Euro niedriger liegen, ist auf geringere Ausgaben und höhere Steuereinnahmen zurückzuführen. Statt der erwarteten 260,2 Milliarden Euro wurden Ausgaben von nur 256,7 Milliarden Euro verbucht (minus 3,5 Milliarden Euro). Die Steuereinnahmen fielen um 1,1 Milliarden Euro höher aus als im November erwartet. Hinzu kommen um 200 Millionen Euro höhere Münzeinnahmen.
Neuverschuldung mehr als doppelt so hoch wie geplant
Trotz der positiven Entwicklung im Vergleich zum Nachtragshaushalt lag die Neuverschuldung mehr als doppelt so hoch wie von Eichel ursprünglich geplant. Der erste Haushaltsplan für 2003 hatte eine Neuverschuldung von 18,9 Milliarden Euro vorgesehen.