Angesichts der schlechten Umfragewerte der CSU vor der bayerischen Landtagswahl geht Ministerpräsident Markus Söder auf Distanz zur großen Koalition auf Bundesebene. "Das sind alles Zahlen, die unglaublich geprägt werden durch Berliner Politik", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung. Er warnte davor, die Landtagswahl am 14. Oktober zu einem "Denkzettel für Berlin" werden zu lassen.
Söder übte Kritik an der Arbeit der Regierung aus Union und SPD in Berlin: "Interner Streit schadet immer - egal, von wem er kommt." Der Ministerpräsident kritisierte indirekt auch das Verhalten von CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer im Zusammenhang mit dessen Flüchtlings-Masterplan: "Ich gebe zu: Das waren nicht gerade unsere allergrößten Sternstunden!" Söder forderte die große Koalition zur Kompromissfindung auf: "Wenn sich Ego First weiter durchsetzt, führt das zur Unregierbarkeit."
CSU nur noch bei 33 Prozent
Eineinhalb Wochen vor der Landtagswahl in Bayern verharrt die CSU im Umfragetief. In einer Erhebung von Infratest dimap für die ARD-"Tagesthemen" rutscht die Partei auf das Rekordtief von 33 Prozent, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage im September bedeute dies ein Minus von zwei Prozentpunkten. Zweitstärkste Kraft sind demnach die Grünen mit einem neuen Höchstwert von 18 Prozent (plus eins).