Direktwahl des Bundeskanzlers Merkel wäre nur noch dritte Wahl

Ein Gedankenspiel der ARD: Wenn die Deutschen ihren Bundeskanzler direkt wählen könnten, hätte Amtsinhaberin Angela Merkel derzeit schlechte Karten. Gleich zwei SPD-Kandidaten sind beliebter beim Volk.

Auch wenn es nur ein Gedankenspiel der ARD ist - diese Nachricht dürfte Kanzlerin Angela Merkel nicht gefallen haben. Dürften die Deutschen direkt über ihren Regierungschef entscheiden, wäre Angela Merkel nur die dritte Wahl. Sowohl SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier als auch der Ex-Finanzminister Peer Steinbrück stünden höher in der Gunst des Volkes als die bisherige Amtsinhaberin.

Der Sonntagsfrage des am Donnerstag veröffentlichten Deutschlandtrends zufolge verlöre die CDU-Chefin das Duell gegen Steinmeier mit 39 zu 43 Prozent. Noch deutliche wäre die Niederlage gegen Steinbrück: Nur 37 Prozent der Befragten würden bei einer Direktwahl für Merkel stimmen, 48 für den Sozialdemokraten.

Für den ARD-Deutschlandtrend hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch 1005 Wahlberechtigte befragt.

Die Wahl des Bundeskanzlers verläuft - im Gegensatz zu den USA - nicht direkt. Stattdessen geht die Regierung, wie in einem parlamentarischen System üblich, aus dem Parlament hervor. Üblicherweise stellt die stärkste Fraktion den Bundeskanzler.

Reuters
jwi/Reuters