Eine gestandene Frau Wird Kramp-Karrenbauer "Landesmutter" im Saarland?

Saar-Sozialministerin Annegret Kramp- Karrenbauer ist eine gestandene Frau. Die CDU-Politikerin hat nicht nur als Mutter sondern auch in der Politik Durchsetzungsstärke bewiesen.

Saar-Sozialministerin Annegret Kramp- Karrenbauer ist eine gestandene Frau. Die CDU-Politikerin hat nicht nur als Mutter sondern auch in der Politik Durchsetzungsstärke bewiesen. Seit einem Jahrzehnt auf Posten ist sie die dienstälteste Ministerin in der Geschichte des Saarlandes.

Von 2000 bis 2004 leitete Kramp-Karrenbauer das Innenministerium, danach das Bildungs- und jetzt das Sozialressort. Dabei verfolgt die 48-Jährige konsequent eine "moderne Familienpolitik" auf der Linie von Bundesministerin Ursula von der Leyen.

Die immer wieder in Dialekt verfallende Kramp-Karrenbauer ist im Saarland tief verwurzelt. In der Landes-CDU ist sie seit 2003 Vize von Regierungschef Peter Müller. Nicht nur ihre politischen Weggefährten schätzen ihre nüchterne Art. Auch die Koalitionspartner von Grünen und FDP loben ihre Verlässlichkeit.

Die Saarländer halten sie derzeit laut Umfrage für die beliebste Politikerin. Manche fragen sich aber, ob die rothaarige, maskulin wirkende 48-Jährige mit der modischen Brille und dem Kurzhaarschnitt künftig auch die Rolle einer "Landesmutter" als Nachfolger von "Landesvater" Peter Müller ausfüllen kann.

Außerhalb des Saarlandes ist Kramp-Karrenbauer bisher Wenigen bekannt. Das könnte sich mit einem Wechsel auf den Ministerpräsidenten-Sessel, der im Sommer anstehen könnte, ändern. Bundespolitische Erfahrungen hat Kramp-Karrenbauer im Bundesrat oder bei Ministerkonferenzen reichlich gesammelt. Und erst im November wurde sie auf dem Ticket der Frauen-Union, deren Vize-Chefin sie seit 2001 ist, in den engeren Führungskreis der Bundes-CDU, gewählt.

Die von ihr postulierte Vereinbarkeit von Familie und Beruf lebt Kramp-Karrenbauer aktiv. Neben ihrer politischen Arbeit ist sie Mutter von drei Kindern im Alter von 13 bis 23 Jahren. Ihr Ehemann arbeitet als Ingenieur unter Tage im letzten Saar-Bergwerk.

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Jörg Fischer, DPA