Was Hamburg in den vergangen Tagen ertragen musste, ist traurig. Noch trauriger macht allerdings das Erwartbare: Dass mit den Ereignissen Stimmungsmache betrieben wird - auf dem Rücken der Bewohner des Schanzenviertels.
Die Krawalle der letzten Tage von vermeintlich Linken in Hamburg, die in bürgerkriegsähnliche Zustände mündeten, rufen in den sozialen Netzwerken das Erwartbare hervor: Politiker, Parteien und andere Interessengruppen nutzen die Ereignisse im Schanzenviertel, um sich zu profilieren.
G20-Krawalle rufen Interessengruppen auf den Plan
Da ist die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG), die sich über mangelnde Aufmerksamkeit für die Belastungen der eingesetzten Beamten durch die Medien beklagt. Da ist Erika Steinbach, die ihren Kleinkrieg mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und der CDU in den sozialen Netzwerken fortsetzt. Da sind die Unions-Politiker Peter Tauber und Hans-Peter Friedrich, die die Teilschuld wahlweise bei den Grünen oder Linken suchen. Da ist die AfD-Spitzenkandidatin, die indirekt die Anwohner im Schanzenviertel für die Krawalle mitverantwortlich macht, weil sie links wählen und die AfD ebendort liegenlassen. Oder da ist ein Schweizer Regionalpolitiker, der ernsthaft glaubt, die Krawalle waren nur möglich, weil die Hamburger Bevölkerung nicht unter Waffen steht. Das sind nur sechs Beispiele von vielen.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Es wäre auch von den Medien begrüßenswert hinter unserer <a href="https://twitter.com/hashtag/Polizei?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Polizei</a> zustehen! Es sind Ehe- & Lebenspartner, Eltern, Kinder, einfach Menschen!</p>— DPolG Berlin (@DPolGBerlin) <a href="https://twitter.com/DPolGBerlin/status/883577504392458240?ref_src=twsrc%5Etfw">July 8, 2017</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Wo ist Distanzierung der Linken von Gewalt? Auch durch ihr Schweigen ist sie mitverantwortlich für linken Terror bei <a href="https://twitter.com/hashtag/G20HH2017?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#G20HH2017</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/Hamburg?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Hamburg</a></p>— Dr. Peter Tauber (@petertauber) <a href="https://twitter.com/petertauber/status/883651806873518080?ref_src=twsrc%5Etfw">July 8, 2017</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Die Geister, die ich rief:<br>Zur Info das letzte Wahlergebnis aus dem von linken Horden verwüsteten Stadtteil.<a href="https://twitter.com/hashtag/G20HH2017?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#G20HH2017</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/g20protest?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#g20protest</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/Hamburg?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Hamburg</a> <a href="https://t.co/6MXfIAI76D">pic.twitter.com/6MXfIAI76D</a></p>— Alice Weidel (@Alice_Weidel) <a href="https://twitter.com/Alice_Weidel/status/883996928819826688?ref_src=twsrc%5Etfw">July 9, 2017</a></blockquote>
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Sie alle instrumentalisieren auf plumpe Arte und Weise die Ängste und die Wut der Hamburger, um ihr eigenes Süppchen zu kochen.
Scharfmacherei brauchen die Hamburger nicht
Das Hamburger Schanzenviertel haben in den vergangenen Tagen Kriminelle in Angst und Schrecken versetzt - das wollen die Bewohner dort genauso wenig wie an anderen Orten der Republik. Was die Bewohner aber ebenso wenig gebrauchen können, ist politische Scharfmacherei auf ihrem Rücken.
Hamburg braucht dagegen eine vernünftige Aufarbeitung der Geschehnisse. Die gelingt womöglich am besten, wenn man den Rat eines NDR-Reporters befolgt:
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Und noch ein Vorschlag: Es sollten nur diejenigen über die letzten Tage reden, die vor Ort waren und alles mit eigenen Augen gesehen haben.</p>— Jörn Straehler-Pohl (@StraehlerPohl) <a href="https://twitter.com/StraehlerPohl/status/883828733211234304?ref_src=twsrc%5Etfw">July 8, 2017</a></blockquote>
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