Gefangenen-Austausch Steinmeier dementiert deutsche Beteiligung

Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hat Israel zum Gefangenenaustausch aufgerufen. Eine Kairoer Zeitung berichtet, ein deutscher Unterhändler sei an dem Vorhaben beteiligt. Doch Außenminister Steinmeier dementiert.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat dementiert, dass Deutschland beim angestrebten Gefangenen-Austausch zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah im Libanon aktiv geworden sei. Für entsprechende Berichte gebe es keine Basis, sagte Steinmeier am Montag nach einem Treffen mit seiner israelischen Amtskollegin Zipi Liwni in Berlin. Er fügte hinzu: "In dieser Situation sind wir nicht." Es liege auch keinerlei Anfrage dafür vor, weder von israelischer noch von libanesischer Seite.

Eine Kairoer Zeitung hatte am Wochenende berichtet, ein deutscher Unterhändler sei dabei, bei einem Gefangenenaustausch zu vermitteln. Mit einer Lösung sei spätestens in drei Wochen zu rechnen.

Unterstützung an Grenzpunkten

Steinmeier teilte nach dem Treffen weiter mit, dass die libanesische Regierung Deutschland und die internationale Gemeinschaft um zusätzliche Hilfe gebeten habe. Dabei gehe es insbesondere um die Unterstützung bei der Kontrolle von Flughäfen und Häfen sowie an anderen Grenzpunkten.

Nach Liwnis Worten kommt es jetzt vor allem darauf an, das in der UN-Resolution vereinbarte Waffenembargo für den Libanon zügig umzusetzen. Die Außenministerin dankte Deutschland für die zugesagte Hilfe.

DPA
DPA