Getrennter Sportunterricht Steinbrück legt vor, Merkel verwandelt

Hilft getrennter Sportunterricht der Integration? Peer Steinbrück findet: Ja, unter Umständen. Kanzlerin Angela Merkel sagt dagegen: Nein. Menschen zu trennen, sei das das Gegenteil von Integration.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt eine Trennung des Sportunterrichtes für muslimische Jungen und Mädchen als das "völlig falsche integrationspolitische Signal" ab. Das sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Merkel sehe die Integration als ganz wichtiges Anliegen. "Wenn Menschen voneinander getrennt werden, ist das das Gegenteil von Integration", so Streiter.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte zuvor mit Aussagen zu einem getrennten Sportunterricht von Jungen und Mädchen für Aufsehen gesorgt. Er hatte bei einem Bürgerdialog aus Rücksicht auf Schüler muslimischen Glaubens einen getrennten Sportunterricht als denkbaren Weg bezeichnet, dies aber keineswegs generell befürwortet. Daraufhin gab es Kritik auch aus den eigenen Reihen.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles nahm Steinbrück in Schutz. "Die Trennung von Jungs und Mädchen im Sportunterricht ist bei uns in Rheinland-Pfalz längst Alltag und wird ohne jede Aufregung gemacht, wenn die Schulen es sich organisatorisch leisten können und dies so wünschen", sagte Nahles der "Rheinischen Post". Steinbrück habe nichts Neues oder Skandalisierendes gesagt: "Ich unterstütze ihn ausdrücklich."

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nik/DPA