Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, dass Lastkraftwagen ihre Güter künftig maximal in einem 100-Kilometer-Radius transportieren dürfen. Bei größeren Entfernungen sollen die Güter mit der Bahn transportiert werden. "Wir müssen uns eben darum kümmern, dass der Lkw-Verkehr besser verschränkt wird mit der Schiene", sagte der Minister vor dem Beginn des Weltverkehrsforums in Leipzig.
Hier habe die Maut-Einführung bereits Fortschritte gebracht. Nötig sei aber auch eine europäische und internationale Abstimmung.
Die dramatische Zunahme des Güteraufkommens habe niemand vorhergesehen: "Keiner hat geglaubt, dass es ein solches Wirtschaftswachstum geben wird. Keiner hat geglaubt, dass die internationale Verflechtung, insbesondere Europas mit Asien, ein solches Ausmaß annimmt."
Kritik an US-Klimapolitik
In "Focus Online" hatte Tiefensee zuvor die Haltung der USA beim Klimaschutz kritisiert. "Ich kann nur dringend an die amerikanische Regierung appellieren, ihre Blockadehaltung zu revidieren. Auch die USA müssen sich internationalen Klimaschutzvereinbarungen öffnen." Es dürfe nicht sein, dass der weltweit größte Verursacher von Kohlendioxid-Emissionen international handlungsunfähig sei. "Wenn es beim Emissionshandel nicht rasch vorangeht, wird Europa die Vorreiterrolle übernehmen und 2012 damit starten, wobei alle Flüge in und aus der EU einbezogen werden", sagte Tiefensee.