Horst Seehofer Deutsche, speckt ab!

Die Deutschen haben mehrheitlich so viel Gewicht auf der Hüfte, dass Verbraucherminister Seehofer ein amtliches Fett-weg-Programm auflegen will. Laut einer neuen Studie führt Deutschland die Euro-Hitliste der Pummel-Staaten an.

Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) sorgt sich um den verfetteten Volksleib. Im Mai will er Eckpunkte eines Programms vorstellen, das ausgewogene Ernährung und Bewegung fördert. "Die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit stellt vor allem auf Grund der gesundheitlichen Folgewirkungen ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem dar, dem entgegengewirkt werden muss", sagte Seehofer der "Berliner Zeitung". Daran müssen sich Politik, Wissenschaft, Sport- und Elternverbände, Krankenkassen, Gewerkschaften und Ernährungswirtschaft beteiligen.

Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Zöller (CSU) warnte, Länder und Kommunen dürften nicht an der falschen Stelle sparen: "Es macht keinen Sinn, über gesunde Ernährung zu reden, wenn gleichzeitig in Schulen die Turnstunden ausfallen und Landratsämter ihre Ernährungsberater streichen". Grünen- Fraktionsvorsitzende Renate Künast forderte "eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln, die auf den ersten Blick erkennbar machen, was drin ist".

Bier, Pommes und Speck

Bier, Fett und Bewegungsmangel machen die Deutschen nach Expertenauskunft zu den dicksten Bürgern der EU. Sie lägen beim Gewicht gleichauf mit den USA, hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Einer internationalen Studie zufolge sind in Deutschland 75 Prozent der Männer und 59 Prozent der Frauen zu dick. Die Studie der International Association for the Study of Obesity (IASO), die der Zeitung vorliegt, soll am Sonntag veröffentlicht werden. Die Bundesrepublik hat den Angaben zufolge Tschechien, Zypern und Großbritannien in der Rangliste der Dicken abgelöst, die EU-Spitzenreiter in den vergangenen Jahren waren