Hubschrauber-Absturz Struck will sich nicht auf menschliches Versagen festlegen

Verteidigungsminister Struck will sich bei Ursache für Hubschrauber-Absturz in Kabul nicht mehr auf "menschliches Versagen" festlegen

Hamburg - Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat eingeräumt, dass auch technische Mängel Ursache für den Absturz eines Bundeswehr-Hubschraubers in Afghanistan sein könnten, berichtet der stern in seiner neuen Ausgabe. Bei dem Unglück am 21. Dezember 2002 in Kabul waren sieben Soldaten getötet worden. Struck hatte noch im Januar dem Kabinett mitgeteilt, dass Techniker die Schrauben der Antriebswelle falsch angezogen hätten.

Wegen der vorschnellen "Schuldzuweisung" Strucks hatte sich der Kommandeur des Heeresfliegerregiments in Laupheim, wo zwei beschuldigte Mechaniker stationiert sind, schriftlich bei Struck beschwert. Am 26. März antwortete der Minister in einem Brief, er sei womöglich falsch interpretiert worden. Menschliches Versagen könne nicht ausgeschlossen werden, aber es müssten "u. a. fehlerhafte Schrauben, unzutreffende Arbeitsanweisungen in Handbüchern und ungeeignetes Werkzeug als weitere mögliche Unfallursache angesehen und untersucht werden".

Eine nach dem Unglück veranlasste Überprüfung der Befestigungselemente ergab Beanstandungen an fast allen der 96 CH-53-Helikoptern, wie Eva Christ in ihrem Buch "Tatort Bundeswehr" schreibt. Der vollständige Untersuchungsbericht zum Absturz soll laut Verteidigungsministerium im August vorliegen.

Nachrichtenredaktion