Ein Sprecher des Innenministeriums in Berlin bestätigte nach einem Bericht der "Welt am Sonntag", dass bei der im Sommer stattfindenden Weltmeisterschaft das Schengener Abkommen über Grenzkontrollen in Europa teilweise aufgehoben wird. Es sei zwar nicht geplant, während der gesamten WM an den Grenzen zu kontrollieren, wohl aber bei besonderen Anlässen, etwa bei Hinweisen auf die Einreise gewaltbereiter Fans oder wenn große Fanströme sich auf den Weg zur deutschen Grenze machten, sagte der Ministeriumssprecher. Das Abkommen von Schengen sieht vor, dass die Vertragsstaaten untereinander keine Grenzkontrollen vornehmen. Zu diesen Staaten gehören neben Deutschland auch die Nachbarländer Frankreich, Österreich und die Benelux-Staaten. An den Grenzen zu Polen und Tschechien darf schon jetzt kontrolliert werden.
AWACS-Flugzeuge zur Luftraumüberwachung
Außerdem wird immer wahrscheinlicher, dass AWACS-Flugzeuge der NATO mithelfen werden, während der Fußball-WM den Luftraum zu überwachen. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) geht fest davon aus, dass AWACS-Flugzeuge bei der Sicherung der Fußball-WM mitwirken werden. Er sagte der "Bild am Sonntag", Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) habe ihm einen entsprechenden Antrag zugeleitet. "Ich werde die Einzelheiten noch mit der NATO klären, aber wir werden sicher AWACS-Maschinen einsetzen." Zu klären sei noch, wer den Einsatz bezahlt.
Bemühungen der Union, die Bundeswehr während der Fußball-WM zum Schutz von Stadien oder Mannschaftsquartieren einzusetzen, erteilte SPD-Fraktionschef Peter Struck eine Absage. "Wir brauchen keine Soldaten mit dem G-36-Gewehr vor irgend einem Bundesligastadion", sagte der Ex-Verteidigungsminister am Sonntag im Deutschlandfunk. Es könne nicht darum gehen, fehlende Polizisten durch Bundeswehrsoldaten zu ersetzen - das wisse Innenminister Schäuble auch. Allerdings könne man Luftüberwachung über AWACS-Flugzeuge durchaus bereitstellen.