Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat sich für die Einführung einheitlicher Schulkleidung in Deutschland ausgesprochen, um religiöse und soziale Diskriminierung zu verhindern.
Dies sei eine "einfache Lösung zur Konfliktvermeidung", sagte die SPD-Politikerin der "Welt am Sonntag". "Damit beseitigen wir nicht nur die Burkas, sondern auch Probleme, die sich durch soziale Unterschiede ergeben", sagte Zypries. Die Debatte um Diskriminierung von Ausländern hatte sich zuletzt am Fall zweier Schülerinnen in Nordrhein-Westfalen entzündet. Die beiden Jugendlichen waren in Burkas zum Unterricht erschienen. Die Schulleitung schloss die Mädchen daraufhin zeitlich befristet vom Unterricht aus. Die Justizministerin verteidigte die Maßnahme. "Ich hätte genauso entschieden". Die den ganzen Körper verhüllenden Kleider mussten Frauen unter der Herrschaft der radikalislamischen Taliban in Afghanistan tragen.
Zypries warnte vor einer zunehmenden religiösen Diskriminierung. So zeige eine Untersuchung, dass es in Deutschland noch erhebliche Vorbehalte gegen einen jüdischen Präsidenten gebe. "Und auch Muslime sind neuerdings zunehmend mit Ablehnung konfrontiert, die sich aus Angst speist." Die Angst etwa vor Terrorangriffen entstehe auch deshalb, weil in der öffentlichen Debatte Islam und islamistischer Terror nicht immer sauber auseinander gehalten würden.