Fraktionsvorsitz Kipping verzichtet auf Posten als Linken-Fraktionschefin

Nach Sahra Wagenknecht hat auch die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, den Posten als Fraktionsvorsitzende ausgeschlagen. Sie wolle sich stattdessen stärker ihrem Privatleben widmen.

Die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, will im Herbst nicht an die Spitze der Bundestagsfraktion wechseln. "Ich stehe als Fraktionsvorsitzende nicht zur Verfügung", sagte Kipping der "Süddeutschen Zeitung". Kipping begründete die Entscheidung mit ihrer Tätigkeit an der Parteispitze, aber auch mit dem Wunsch nach mehr Zeit für ihre Familie.

"Mir macht die Arbeit als Parteivorsitzende mit Bernd Riexinger sehr viel Freude", sagte Kipping der Zeitung. "Wir sind als Team erfolgreich, wir haben die Partei stabilisiert und voran gebracht." Sie sehe deshalb "keinen Grund, da einen Wechsel vorzunehmen".

Erst kürzlich hatte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht überraschend erklärt, nicht Fraktionschefin werden zu wollen. Nach Wagenknecht scheidet mit Kipping nun die zweite Frau aus dem Rennen aus. Dies sei auch eine Entscheidung für ihr Privatleben, sagte Kipping. "Gerade als überzeugte Feministin bin ich der Meinung, dass im Leben von Frauen wie Männern gleichermaßen neben Erwerbsarbeit und Politik auch Zeit sein muss für Familie und Muße", sagte sie.

AFP
amt/AFP