Erst Bayern, jetzt Hessen - die Wähler haben die Parteien der Großen Koalition erneut abgestraft. Bei der Landtagswahl in Hessen erlitten CDU und SPD jeweils zweistellige Verluste. Die Christdemokraten von Ministerpräsident Volker Bouffier blieben zwar stärkste Kraft, fuhren nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF aber ihr schlechtestes Ergebnis in dem Bundesland seit mehr als 50 Jahren ein und rutschten unter die Marke von 30 Prozent.
Große Wahlgewinner sind die Grünen mit ihrem besten Abschneiden bei einer Hessen-Wahl sowie die AfD. Die Rechtspopulisten zogen erstmals in den Landtag ein und sind nunmehr in allen 16 Landesparlamenten vertreten. Auch FDP und Linke bleiben im Landtag in Wiesbaden - damit bekommt Hessen erstmals ein Sechs-Parteien-Parlament.
Noch unklar war am Abend, ob die seit 2013 regierende schwarz-grüne Koalition weitermachen kann. Nach den Zahlen von ARD und ZDF gegen 21 Uhr reichte es knapp nicht für eine Mehrheit. Laut ZDF hätte nur ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP eine Mehrheit, laut ARD wären daneben auch Bündnisse aus CDU und SPD sowie SPD, Grünen und FDP möglich.
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