Libanon-Truppe 3500 Soldaten sollen Frieden bringen

Die Beratungen über die Verstärkung der UN-Friedenstruppen im Libanon sind zu ersten Ergebnissen gekommen. Die Zusagen von Frankreich und Italien sind konkret, Deutschland hat sich dagegen noch nicht festgelegt.

Die Vereinten Nationen sind zuversichtlich, noch in dieser Woche die ersten 3500 Soldaten der geplanten Libanontruppe entsenden zu können. Vor allem Italien und Frankreich hätten konkrete Zusagen für eine schnelle Stationierung ihrer UN-Soldaten gemacht, teilten UN-Diplomaten nach Beratungen der Truppensteller im UN-Hauptquartier in New York mit. Auf deutscher Seite gab es dagegen noch keine endgültige Festlegung. Wie aus Teilnehmerkreisen verlautete, sollen erst noch einige Details bei den Einsatzregeln ausgearbeitet werden. Für die nächsten Tage sei ein weiteres Treffen geplant.

Die UN-Friedenstruppen im Libanon werden bis zum 15. September durch 900 weitere französische Soldaten verstärkt. Dies teilte der französische Generalstab in Paris mit. Das Kontingent werde auch über 13 Kampfpanzer, schwere Artillerie sowie zwei Infanteriekompanien verfügen. Paris hatte in einem ersten Beitrag zur erweiterten UNIFIL-Truppe im Libanon die Zahl seiner dort stationierten Soldaten auf 400 verdoppelt und nach einigem Zögern angekündigt, insgesamt 2000 Mann für die Friedensmission abzustellen.

Deutschland will Marine-Einheiten beisteuern

Die italienische Marine zog bei Brindisi Schiffe zusammen, die Soldaten und Flugzeuge in den Libanon bringen sollen. Das Kabinett in Rom hatte die Entsendung von 2500 Mann beschlossen. Das Parlament muss dem zwar noch zustimmen, doch werden die Schiffe bereits zuvor in Marsch gesetzt und sollen am Freitag im Libanon eintreffen. Tausend Marineinfanteristen und Pioniere bilden die Vorhut des italienischen Kontingents. Drei Landungsboote sollten in Richtung Libanon ablegen, die von einer auf Zypern stationierten kleinen Fregatte verstärkt werden. Verteidigungsminister Arturo Parisi erläuterte, die italienischen Truppen würden in zwei Phasen verlegt. Im September und Oktober will Italien über 1000 Mann im Libanon und auf fünf Schiffen verfügen. Bis zum Jahresende sollen dann 2450 Mann im Libanon und etwa 200 Soldaten auf den Schiffen stationiert sein.

Mittlerweile haben etwa 20 Länder eine Beteiligung an der geplanten Libanontruppe zugesagt, die die Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hisbollah überwachen soll. Sie verstärkt die ursprünglich etwa 2000 UNIFIL-Soldaten im Südlibanon. Insgesamt soll die Truppe gemäß einer Resolution des Weltsicherheitsrates 15.000 Soldaten umfassen, doch ob diese Zahl wirklich zu Stande kommt, ist noch fraglich. Deutschland wird sich voraussichtlich vor allem mit Marine-Einheiten beteiligen.

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DPA/AP