Michael Hensel Auch Brandenburger Piraten-Chef tritt zurück

Führungs-Schwund bei der Piraten-Partei: Nach dem baden-württembergischen Landeschef hat jetzt auch der Brandenburger Piraten-Chef sein Amt niedergelegt. Die Führungskrise der Partei spitzt sich zu.

Der Landesvorsitzende der Piratenpartei in Brandenburg, Michael Hensel, legt mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder. Das erklärte Hensel am Donnerstag in einer Pressemitteilung. "Der dringend notwendige Spaß ist in den letzten Monaten immer weiter abhandengekommen und letztlich nahezu verloren gegangen", sagte Hensel. Den Vorsitz übernimmt zunächst die derzeitige Stellvertreterin Clara Jongen.

Hensel will sich künftig in der Partei um die Themen Transparenz, demokratische Teilhabe, Bürgerrechte und Datenschutz kümmern. Die brandenburgischen Piraten lagen in einer Forsa-Umfrage im Januar zuletzt nur noch bei zwei Prozent.

Nicht der erste Rücktritt

Bereits am Mittwoch hatte der baden-württembergische Landeschef der Piratenpartei, Lars Pallasch, seinen Rücktritt vom Amt und den Austritt aus der Partei bekanntgegeben. Der 36-jährige Pallasch zog damit die Konsequenzen aus dem rüden Umgangston in der Piratenpartei. In einem Schreiben beklagte der Informatiker, ihm und seiner Familie sei anonym körperliche Gewalt angedroht worden. Dies sei der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe.

Pallasch geht davon aus, dass es Parteimitglieder waren, die ihn bedroht haben. "Ich habe mehrere Personen im Verdacht", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Er habe Anzeige erstattet und die Drohungen der Staatsanwaltschaft übergeben. Sein Austritt aus der Partei sei unvermeidlich gewesen. "Ich setze damit ein Zeichen, dass es so nicht weiter geht." Er wolle die Partei, die sich derzeit in Umfragen im Sinkflug befindet, aufrütteln.

DPA
vim/DPA