Der Anwalt der Familie des getöteten Flüchtlingsjungen Mohamed will erreichen, dass diese sich auch künftig legal in Deutschland aufhalten darf. Die Duldung der Familie aus Bosnien-Herzegowina in Berlin sei nach ihm vorliegenden Unterlagen bis zum 7. Dezember befristet, sagte Rechtsanwalt Andreas Schulz am Mittwoch. "Ich würde mich gern mit dem zuständigen Entscheider in der Ausländerbehörde zusammensetzen, um die Sachlage zu erörtern." Einen entsprechenden Brief habe er bereits geschrieben und sich auch mit der Innenverwaltung in Verbindung gesetzt.
Mohamed war am 1. Oktober vor dem für Flüchtlinge zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) entführt worden. Sein mutmaßlicher Mörder Silvio S. aus Brandenburg hatte gestanden, den Jungen einen Tag später nach sexuellem Missbrauch in seiner Wohnung umgebracht zu haben. Die Familie lebt schon länger in Berlin. Ein Sprecher der Innenverwaltung sagte auf Anfrage: "Zu diesen Einzelfällen äußern wir uns grundsätzlich nicht."
Unterdessen wurde bekannt, dass der Vierjährige an diesem Donnerstag (10 Uhr) beerdigt wird. Er soll auf dem Landschaftsfriedhof Berlin-Gatow nach islamischem Ritus seine letzte Ruhe finden.