Die CSU fordert von den etwa drei Millionen Moslems in Deutschland mehr Loyalität und Verfassungstreue zum deutschen Staat. Ohne Respekt für die Gesetze und Werte in Deutschland könne es keinen Dialog mit dem Islam geben, sagte CSU-Landtagsfraktionschef Alois Glück am Freitag in München. »Eine gespaltene Loyalität, die ethnische oder religiöse Bindungen prinzipiell über die Verfassungstreue stellt, ist für uns inakzeptabel«, hieß es in einem Positionspapier, das die Fraktion auf ihrer Winterklausur in Wildbad Kreuth beschlossen hatte. Es sei nicht hinnehmbar, dass viele Moslems die Regeln der Gesellschaft nicht respektierten und in Parallelgesellschaften flüchteten.
Angesichts steigender Geburtenraten und Zuwanderung von Moslems sei eine größere Integrationsbereitschaft von Ausländern entscheidend. Glück sagte, es müsse einen Dialog mit den Moslems über alle heiklen Themen wie die Diskriminierung von Frauen oder Verfolgung von Christen in islamischen Ländern geben.
Aufforderung zu Toleranz
Die CSU forderte nach den Anschlägen in den USA zugleich mehr Toleranz gegenüber Moslems. »Toleranz muss auch praktiziert werden«, sagte Glück. »Nichts leistet Intoleranz und Vorurteilen stärker Vorschub als das Gefühl der Angst und Einengung«, heißt es in dem Positionspapier. Dies setze bei den Moslems aber eine größere Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden bei der Verfolgung von Extremisten voraus.