Er wies zurück, dass er und andere führende Ost-Linke den Sturz von Parteichef Klaus Ernst betreiben würden. "Ich beabsichtige auch nicht, gegen ihn zu kandidieren", sagte Ramelow der "Berliner Zeitung" (Donnerstagausgabe). Er widersprach damit Meldungen, wonach ostdeutsche Landesverbände der Linken daran arbeiteten, Ernst spätestens nach der Berliner Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2011 zu stürzen und Ramelow als Nachfolger zur Verfügung stehe. Er gehe nicht davon aus, dass die Vorsitzendenfrage im kommenden Jahr überhaupt auf die Tagesordnung komme, sagte Ramelow.
Allerdings bekräftigte er seine Kritik an Ernst, dem er die Pflege einer "Kultur des Misstrauens" vorwarf. Er hielt dem aus dem Westen stammenden Parteivorsitzenden vor, die Pluralität der Linken mit ihren beiden Erfahrungsschätzen aus dem Osten und dem Westen nicht zu begreifen. Ramelow wandte sich gleichzeitig gegen Unterstellungen, man betreibe eine Rückentwicklung der Linken zur PDS.