Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel verzichtet auf die Kanzlerkandidatur bei der bevorstehenden Bundestagswahl am 24. September. Auch Vorsitzender der SPD will Gabriel nicht länger sein. Sein Rücktritt führt bei den Sozialdemokraten zu einigen Änderungen. Das Kabinett wird voraussichtlich noch in dieser Woche umgebildet. Ein Überblick über die bevorstehenden Amtswechsel in der SPD:
- Vizekanzler
Sigmar Gabriel will bis zur Bundestagswahl im September auch weiterhin der Vize neben Bundeskanzlerin Angela Merkel sein.
- Außenminister
Dazu tauscht Sigmar Gabriel sein Amt: Künftig und bis zur nächsten Wahl wird er Außenminister sein. Das Amt übernimmt er von seinem Parteikollegen Frank-Walter Steinmeier. Gabriel wird eventuell bereits am Freitag in seinem neuen Amt vereidigt.
- Wirtschaftsministerin
Das Wirschaftsressort gibt Gabriel in diesem Zuge auf. Brigitte Zypries soll folgen und Wirtschaftsministerin werden. Zypries war einst Justizministerin. Auch sie könnte schon am Freitag vereidigt werden.
- Parteichef/Kanzlerkandidat der SPD
Der Europapolitiker Martin Schulz soll anstelle von Gabriel nun Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten werden. Schulz soll wahrscheinlich im März auf einem vorgezogenen Parteitag zum SPD-Chef gewählt werden und dann Kanzlerin Merkel bei der Bundestagswahl am 24. September herausfordern. Gabriel war dann siebeneinhalb Jahre SPD-Vorsitzender. Schulz war seit 1994 im Europaparlament und zuletzt dessen Präsident. Seit Wochen erhält Schulz in den Umfragen wesentlich bessere Werte als Gabriel. Gabriel erklärte, er habe Schulz den Vortritt gelassen, "weil er die besseren Chancen hat. Das liegt auf der Hand".
- Bundespräsident
Der bisherige Außenminister Frank-Walter Steinmeier tritt am 12. Februar bei der Bundespräsidentenwahl als Kandidat der großen Koalition an - an seiner Wahl gibt es keinen Zweifel.
