stern-Interview Familienministerin kontert Koch-Vorschläge

Klare Worte von Kristina Schröder: Die Familienministerin will "an der richtigen Stelle" sparen und kontert die Vorschläge ihres Parteikollegen Roland Koch. Warum Einsparungen bei der Kinderbetreuung für sie nicht in Frage kommen, sagt Schröder im neuen stern.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat die Sparvorschläge des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch kritisiert. "Natürlich müssen wir sparen - aber an der richtigen Stelle", sagte Schröder in einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des stern. Die Ministerin will trotz Schuldenkrise die zweijährige Pflegezeit einführen, die pflegenden Angehörigen einen Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit und Gehaltsvorschuss einräumen soll. Im stern äußerte sich die Ministerin zuversichtlich, die Bedenken von Wirtschaftsverbänden ausräumen zu können: "Die (Unternehmen) sehen doch, dass sie mittelfristig gutes Personal nur noch bekommen, wenn die Mitarbeiter auch die Chance haben, mit Pflegfällen in ihrer Familie zu leben." Niemand werde einen Ingenieur ablehnen, so Schröder, "weil er oder sie irgendwann eventuell Pflegezeit in Anspruch nimmt".

Dezidiert wandte sich die aus Hessen stammende Ministerin gegen die Sparvorschläge ihres Parteikollegen Koch. "Was wir beim Ausbau der Kinderbetreuung kurzfristig sparen könnten, müssen wir später an Sozialtransfers doppelt und dreifach wieder ausgeben. Ganz klar: Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz wird kommen", sagte Schröder im stern.

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... mit Kristina Schröder im neuen stern

Eine dem Magazin vorliegende Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Familienministeriums ergab, dass mehr als die Hälfte aller Berufstätigen damit rechnet, sich in den kommenden fünf bis zehn Jahren um pflegebedürftige Angehörige kümmern zu müssen. 65 Prozent aller Berufstätigen würde die Angehörigen gerne zu Hause pflegen, fast 80 Prozent glauben aber, dass sich Pflege und Beruf nicht gut vereinbaren lassen.