Politische Stimmung in Hessen Kein Amtsbonus für CDU-Ministerpräsident Bouffier

Seit anderthalb Jahren regiert CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier zusammen mit den Grünen in Hessen. Doch einen Amtsbonus hat er sich noch nicht erarbeitet. Bei einer Direktwahl käme SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel ihm sehr nahe.

Würde jetzt der Bundestag neu gewählt, könnten die Parteien im Bundesland Hessen mit folgenden Ergebnissen rechnen: Die CDU käme mit 40 Prozent auf einen ähnlichen Wert wie 2013 (39,2), die SPD würde mit 26 Prozent weniger Stimmen erhalten (28,8), und die Grünen und die Linke wären mit 13 beziehungsweise 7 Prozent etwas stärker als bei der Bundestagswahl 2013 (9,9 beziehungsweise 6 Prozent). Die FDP müsste sich mit 5 Prozent begnügen  (2013: 5,6). Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für den stern und die Tageszeitung "Frankfurter Neue Presse" zur aktuellen politischen Stimmung in Hessen.

Wären schon jetzt und nicht erst in drei Jahren Landtagswahlen in Hessen, käme die CDU auf 38 Prozent (Wahlergebnis 2013: 38,3), die SPD auf 28 (30,7), die Grünen auf 13 (11,1), die Linke auf  5 (5,2) und die FDP auf 5 (5) Prozent. Sowohl die Linke als auch die FDP müssten um ihren Einzug bangen, während die AfD mit 4 Prozent auch diesmal sicher nicht im Landtag vertreten wäre. Damit könnte Schwarz-Grün komfortabel weiterregieren.

Wäre eine Direktwahl des Ministerpräsidenten möglich, würden sich 36 Prozent der wahlberechtigten Hessen für den amtierenden Volker Bouffier entscheiden und 33 Prozent für SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel, den auch die Grünen-Anhänger mit 52 Prozent mehrheitlich unterstützen. "Für Volker Bouffier kann bislang noch kein Amtsbonus registriert werden", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, "sonderlich stark ist mit 63 Prozent sein Rückhalt auch bei den eigenen Anhängern nicht."

Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 17. bis 26. August 2015 im Auftrag des Magazins stern und der Frankfurter Neuen Presse 1009 repräsentativ ausgesuchte Wahlberechtigte in Hessen, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.

Mehr zum Thema finden Sie im stern Nr. 37/2015:

wm/stern