Steuerflüchtlinge Schröder: "Solche Leute verhalten sich unpatriotisch"

Mit scharfen Worten hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) prominente deutsche Steuerflüchtlinge angegriffen.

Mit scharfen Worten hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) prominente deutsche Steuerflüchtlinge angegriffen. "Wir können die Freizügigkeit nicht einschränken, aber wir sollten dieses Verhalten gesellschaftlich ächten", sagte der Kanzler der "Bild am Sonntag". Er bekräftigte: "Solche Leute verhalten sich unpatriotisch. Mit denen kann man keinen Staat machen."

"Mit solchen Leuten kann man keinen Staat machen"

Die Steuerflucht prominenter deutscher Sportler stufte er "in dieselbe Kategorie" ein. "Diese Leute nehmen alle Annehmlichkeiten dieses Landes in Anspruch", sagte Schröder. "Polizei, Schulen, Universitäten, Straßen und Schienen - das alles wird doch aus Steuergeldern bezahlt, und das darf nicht nur eine Sache der kleinen Leute sein." Der Kanzler kritisierte: "Da ist ein Geist entstanden nach dem Motto: Für die Dinge, die ich nutze, sollen die anderen sorgen, solange ich alleine gut zurecht komme. Mit solchen Leuten kann man keinen Staat machen"

In Anspielung auf den bayerischen Milchkonzern "Müller Milch", dessen Besitzer in die Schweiz umsiedeln will, um der Erbschaftsteuer zu entkommen, sagte Schröder: "Solche Fälle können mir den Joghurt verleiden." Die Steuerflucht prominenter Sportler gehöre in die selbe Kategorie. Steuerzahlen "darf nicht nur eine Sache der kleinen Leute sein", mahnte der SPD-Vorsitzende.

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dpa, AP