Bauherren müssen künftig komplett auf die staatliche Eigenheimzulage verzichten. Nach jahrelangem Tauziehen der Politik beschloss die neue Bundesregierung am Dienstag die Abschaffung der Eigenheimzulage für Neufälle vom 1. Januar 2006 an.
Nicht überstürzt Immobilien kaufen
Der Wegfall der größten steuerlichen Einzelsubvention des Bundes soll im nächsten Jahr zu Mehreinnahmen von 223 Millionen Euro für die Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden führen. Die Summe steigt von Jahr zu Jahr deutlich und beträgt mit Auslaufen der letzten Fördermittel im Jahr 2013 auf dann fast sechs Milliarden Euro. Verbraucherschützer warnten vor überstürzten Immobilienkäufen. Die Finanzierung müsse auch ohne die Eigenheimzulage solide sein.
Bauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erklärte, "angesichts deutlich gefallener Finanzierungs- und Baukosten sowie einer Entspannung der Wohnungsmärkte ist die Eigenheimzulage als flächendeckendes Instrument entbehrlich geworden". Immobilien blieben aber eine solide Anlage. Der Koalitionsvertrag sehe daher auch vor, zum 1. Januar 2007 selbst genutztes Wohneigentum besser in die geförderte private Altersvorsorge ("Riester-Rente") einzubeziehen.
Verschiedene Steueränderungen
Die Eigenheimzulage ist der mit Abstand größte Brocken bei dem von Union und SPD geplanten Abbau zahlreicher Steuervergünstigungen. Neben dem Wegfall dieser Bau-Förderung brachte das schwarze-rote Kabinett auf seiner zweiten Arbeitssitzung überhaupt mit dem Gesetzentwurf "Steuerliches Sofortprogramm zur Sicherung der öffentlichen Haushalte" die Abschaffung weiterer Privilegien auf den Weg. Auch diese sollen bereits zum 1. Januar 2006 gestrichen werden.