Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat die Arbeitnehmer am Tag der Arbeit zur entschlossenen Verteidigung ihrer Rechte aufgerufen. Die Spitzen der Wirtschaft übten Druck auf die Regierung aus, und die Unternehmer erpressten ihre Beschäftigten, um die Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte rückgängig zu machen, sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes am Sonntag im Deutschlandfunk in seiner traditionellen Ansprache zum 1. Mai.
Die Mächtigen der Wirtschaft „missbrauchen ihre Macht und fordern weitere drastische Lohn- und Sozialkürzungen“, kritisierte Sommer und forderte zur Gegenwehr auf. Zu viele Menschen hielten das Verhalten der Arbeitgeber sowie die Massenarbeitslosigkeit für Schicksal. "Aber wenn Menschen sich engagieren, wenn sie sich zusammenschließen, dann können sie die Welt zum Besseren verändern", sagte der DGB-Vorsitzende.
Dies bedeute, Menschen wieder echte Chancen auf dem Arbeitsmarkt und einer sozialen Politik Vorrang vor Kapitalinteressen zu geben. Zudem müsse der Mensch in den Mittelpunkt gestellt werden und nicht die Rendite. Arbeitnehmer hätten ein Recht auf Mitbestimmung und auf einen gerechten Anteil an den Gewinnen. In den vergangenen Jahren seien die Menschen aber mehr und mehr als bloße Kostenfaktoren behandelt worden, wie "Nummern auf einem Kontoblatt", kritisierte Sommer. "Es gibt Kräfte in unserem Land, die sich vom Gedanken der Teilhabe lossagen wollen. Denen werden wir uns energisch in den Weg stellen", sagte der DGB-Chef.