Die deutschen Sicherheitsbehörden sehen Medienberichten zufolge eine erhöhte Terror-Gefahr in der Bundesrepublik. Die Hinweise auf mögliche Attentate hätten sich in den vergangenen Tagen verdichtet, sagte Innenstaatssekretär August Hanning laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung". "Wir sind alarmiert", wurde er zitiert. Dem Blatt zufolge halten Sicherheitsexperten die Lage für so dramatisch wie seit 2001 nicht mehr. Es gebe Anzeichen, die auf Anschlagsvorbereitungen mit Zielrichtung Deutschland hindeuteten. In besonderer Gefahr seien deutsche Soldaten, Polizisten und Hilfsorganisationen in Afghanistan. Dort habe es bereits gezielte Angriffe auf deutsche Botschaftsangehörige gegeben.
Laut "SZ" hat die Bundesregierung Hinweise darauf, dass mindestens zehn Deutsche in Ausbildungslagern von Islamisten im Grenzgebiet zu Pakistan trainieren. Drei deutsche Verdächtige seien von pakistanischen Behörden in den vergangenen Tagen festgenommen worden. Zwei von ihnen seien der deutschen Polizei als gefährliche Personen bekannt. "Wir sind voll ins Zielspektrum des islamistischen Terrors gerückt", sagte Hanning dem Blatt zufolge. "Wir erleben eine neue Qualität der Gefahr: Deutschland wird mit Selbstmordattentätern gedroht."
Die Bundesregierung hat laut "SZ" die Sicherheitsvorkehrungen erheblich verstärkt und will offenbar die Bevölkerung auf die kritische Lage einstimmen. Der Reiseverkehr aus Afghanistan und Pakistan in die EU werde stärker überwacht und der Informationsaustausch zwischen den Geheimdiensten intensiviert. Auch das ZDF-Morgenmagazin berichtete am Freitag über die neue Einschätzung der Sicherheitslage.