Truppenübungsplatz

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Bundeswehr: Offensiv-Taktik am Leopard-Kampfpanzer – so läuft die Ausbildung ukrainischer Soldaten

Bundeswehr Offensiv-Taktik am Leopard-Kampfpanzer – so läuft die Ausbildung ukrainischer Soldaten

Offensiv-Taktik am Leopard-Kampfpanzer – so läuft die Ausbildung ukrainischer Soldaten






STORY: Mündungsfeuer blitzt über den Truppenübungsplatz Klietz westlich von Berlin. Hier werden ukrainische Soldaten an Leopard-Panzern trainiert. An diesem Donnerstag steht unter anderem das Abfeuern von 105-mm-Geschossen mit dem Leopard-1 auf dem Programm. 18 Monate nach Beginn des Krieges haben sich die Anforderungen der Ukraine an die Ausbildung ihrer Streitkräfte im Ausland geändert. Offensivtaktiken und die Ausbildung von militärischen Führungskräften stehen nun ganz oben auf der Liste, sagt Generalleutnant Andreas Marlow Andreas Marlow, Leiter des EU-Kommandos für Sonderausbildung in Deutschland "Ja, ich denke, was die Ukrainer am meisten bewegt, ist die Ausbildung von Unteroffizieren und Offizieren. Weil das auf der Hand liegt, dass die professionellen Soldaten natürlich jetzt seit anderthalb Jahren im Krieg sind. Viele sind gefallen oder verwundet, und die brauchen halt jetzt Nachschub an Führern, Unterführern. Und das wird ziemlich nachgefragt." Die Soldaten, die an diesem Donnertag in Klietz trainieren, sind bereits die fünfte Runde, seit Deutschland und Dänemark angekündigt haben, mindestens 100 teils schon eingemottete Leopard-Kampfpanzer aus Beständen der Industrie wieder fit zu machen. Es sei sinnvoll, die Panzer trotz ihres Alters nach Kiew zu liefern, betonte Marlow. Einer der ukrainischen Soldaten, die nach ihrer Rückkehr in ihr umkämpftes Heimatland an die Front geschickt werden sollen, sagte, er habe natürlich lieber den modernen Leopard 2 gehabt, eigentlich mache es. ihm aber nicht wirklich etwas aus. Fragen, ob er Angst habe, spielte er herunter. "Wir sind stark motiviert, unser Vaterland zu verteidigen, und das ist das beste Mittel gegen Angst", sagte er. Im Rahmen der EU-Militärmission EUMAM haben westliche Truppen in diesem Jahr bereits rund 6.200 Ukrainer in Deutschland in einer breiten Palette von Fertigkeiten ausgebildet. Details über die ukrainischen Panzerbesatzungen oder die Zahl der gelieferten Panzer wollten die Ausbilder in Klietz aus Gründen der operativen Sicherheit nicht nennen.
Video: Leopard-II-Crashkurs für Ukrainer vor Abschluss

Video Leopard-II-Crashkurs für Ukrainer vor Abschluss

STORY: Ukrainischen Soldaten trainieren auf dem Truppenübungsplatz Bergen in Norddeutschland am Montag. Für viele geht es in wenigen Tagen zurück in die Heimat. 18 von Berlin zugesagte Panzer vom Typ Leopard 2 A6 sollen laut Verteidigungsminister Boris Pistorius noch vor Ende März in der Ukraine eintreffen. Spätestens dann braucht es dort Soldaten, die den Kampfpanzer bedienen können. Fahren - und vor allem - schießen. Gelernt in sechs Wochen. Durch das, was sich die ukrainischen Soldaten hier mithilfe einer Armada von Bundeswehrausbildern und Übersetzern angeeignet haben, erhoffen sie sich einen Durchbruch im zermürbenden Krieg gegen Russland. Deutschland hatte sich im Januar bereit erklärt, die Panzer zu liefern, die zu den besten westlicher Bauart gezählt werden, Bedenken gegen die Lieferung schwerer Waffen wurden überwunden. Kiew sieht den Leopard als entscheidend für die Abwehr der russischen Invasion, Moskau empfindet die Lieferung als gefährliche Provokation. In Bergen zeigten sich die deutschen Ausbilder zufrieden mit der Leistung der Ukrainer während ihres Crashkurses. Mehr als 80 Prozent der Übungsziele zu treffen, sei ein hervorragendes Ergebnis binnen so kurzer Zeit. Vizeadmiral Herve Blejean sagte vor Reportern, Kiews Streitkräfte stünden vor der gefährlichsten Phase seit dem Einmarsch Russlands vor mehr als einem Jahr. Wenn sie in der Lage seien, Panzer wie den Leopard einzusetzen, wären sie auch in der Lage, einen Gegenangriff zu starten. Er sei zuversichtlich, dass die deutschen Panzer ein Schlüsselelement in Kiews Frühjahrsoffensive sein werden.
Video: Scholz: Bundeswehr dauerhaft zur Bündnis- und Landesverteidigung befähigen

Video Scholz: Bundeswehr dauerhaft zur Bündnis- und Landesverteidigung befähigen

STORY: Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Montag auf dem Truppenübungsplatz Bergen eine Gefechtsübung der Bundeswehr beobachtet. Zuvor ließ er sich verschiedene Waffensysteme des Heeres erläutern. Darunter unter anderem die Aufklärungsdrohne KZO, den Raketenwerfer MARS-II, den Schützenpanzer Puma sowie die Panzerhaubitze 2000. Anschließend sprach Scholz zu den Soldaten und betonte, dass die Bundeswehr dauerhaft mit dem ausgestattet werden müsse, das erforderlich sei für die Erfüllung der Bündnis- und Landesverteidigung. O-TON BUNDESKANZLER OLAF SCHOLZ (SPD) : "Diesen Pfadwechsel jetzt klug und gut zu organisieren, dafür zu sorgen, dass wir die richtigen Waffen anschaffen, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen, was Führungsinformationssysteme betrifft, das ist die Aufgabe, die jetzt vor uns allen liegt. Und wir haben heute noch mal einen kleinen Eindruck davon bekommen, wie groß und schwer diese Aufgabe ist, wenn es darum geht, das alles zu planen und vorzubereiten. Denn es soll dann ja für lange Zeit genau der richtige Pfad sein , den wir einschlagen." Bergen ist einer der größten Truppenübungsplätze in Europa. Streitkräfte der Nato-Mitgliedsländer von Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Belgien sind hier regelmäßig vor Ort.