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Bundeswehrgelände Moorbrand in Meppen: Airbus-Sprecher erklärt, was das Feuer ausgelöst hat

Moorbrand in Meppen
Rauchschwaden ziehen über ein Feld. Seit zwei Wochen steht ein Testgelände der Bundeswehr in Flammen.
© Mohssen Assanimoghaddam / DPA
Seit zwei Wochen brennt ein Truppenübungsplatz in Meppen. Mehr als 1000 Einsatzkräfte versuchen, die Flammen einzudämmen. Das Feuer wurde bei einer Schießerprobung mit einem Hubschrauber von Airbus Helicopters entzündet.

Es hört nicht auf zu brennen. Trotz Regen am Wochenende ist ein Ende der Löscharbeiten nach dem Moorbrand auf einem Testgelände der Bundeswehr in Meppen noch immer nicht in Sicht. Vor Ort sei die Lage aber entspannt, sagte ein Sprecher der Bundeswehr am Montag. "Wir haben jetzt die vierte ruhige Nacht in Folge erlebt." Die oberirdischen Feuer seien durch die Löscharbeiten und den Regen mittlerweile erloschen, allerdings gebe es noch unzählige unterirdische Glutnester. Die Bilder einer Wärmebildkamera würden weiter ausgewertet. 

Am Montag soll sich der Umweltausschuss des Landtags in Hannover mit dem Brand beschäftigen. Die Landesregierung will die Mitglieder des Gremiums über den Fortgang der Löscharbeiten informieren. Mittlerweile ist klar, dass der Moorbrand bei einer Schießerprobung mit einem Hubschrauber von Airbus Helicopters entzündet worden ist. Dabei sei am 3. September ein Kampfhubschrauber Tiger eingesetzt gewesen, erklärte ein Unternehmenssprecher am Montag. Er bestätigte damit einen Bericht des Militär-Blogs "Augengeradeaus". Der Flug sei im Rahmen eines Bundeswehr-Auftrags durchgeführt worden.

Von der Leyen entschuldigt sich bei Anwohnern

Der am Freitag vom Landkreis ausgerufene Katastrophenfall dauert noch an. Wie lange, das ist noch unklar. Mit Evakuierungen von Ortschaften nahe dem Gelände sei derzeit aber nicht mehr zu rechnen. Die Bundeswehr teilte zudem mit, dass die Lage "weiter stabil und das Feuer unter Kontrolle" seien. Der Regen verhindere Rauchentwicklungen. Am Sonntag kämpften der Bundeswehr zufolge mehr als 1300 Einsatzkräfte gegen die Feuer. Die Bundeswehr bekämpfte den Brand zudem mit einem Tornado-Jet.

Auch ein mobiler Einsatzwagen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) war wegen des Moorbrandes im Einsatz. Experten können darin genommene Proben direkt vor Ort auf giftige Brandrückstände analysieren.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) besuchte am Samstag die Region und räumte Fehler der Bundeswehr ein. Zudem entschuldigte sie sich bei Anwohnern. Von der Leyen betonte, die Bundeswehr wolle den Fall aufarbeiten und über die Ergebnisse auch mit den Menschen im Emsland sprechen. 

Ermittlungen wegen Brandstiftung

Der Landkreis Emsland teilte am Samstag mit, Messungen hätten ergeben, dass "keine akute Gesundheitsgefährdung" durch die Rauchentwicklung vor Ort bestehe. "Natürlich gibt es nach wie vor Geruchsbelästigungen, und auch die emotionale Belastung für die Anwohner vor Ort ist weiter hoch. Aber eine Grenzwertüberschreitung wurde nicht ermittelt", betonte Landrat Reinhard Winter. 

Der Fall beschäftigt derweil auch die Justiz: Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Brandstiftung gegen Unbekannt. Am Freitag wurde deshalb das Gelände durchsucht.

Sind Sie unmittelbar von dem Moorbrand betroffen und haben Sie Lust, uns Ihre Erlebnisse mitzuteilen? Zum Beispiel, inwiefern Sie der Brand in Ihrem Alltag beeinträchtigt? Dann schreiben Sie uns unter leseraufruf@stern.de. Gerne können Sie auch Fotos oder Videos von vor Ort schicken.

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