Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) ist bei einem Termin in Washington von US-Präsident George W. Bush überrascht worden. Schily habe sich am Mittwoch im Weißen Haus mit dem Sicherheitsberater Stephen Hadley getroffen, als Bush für 25 Minuten hinzukam, berichtet der "Spiegel" in seiner kommenden Ausgabe. Schily zeigte sich von der ungeplanten Audienz beeindruckt: "Das ist eine Ehre, die nicht jedem Innenminister zuteil wird." Ähnliches hatte bereits der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) bei einem Besuch in Washington erlebt.
Bush lobte Schily als treuen Freund Amerikas, der auch in schwierigen Zeiten den Kontakt gesucht habe, schreibt das Magazin. Der US-Präsident bat um Unterstützung für die neu gewählte irakische Führung. Es müsse alles getan werden, um dem Land zu helfen. Schily versprach ein verstärktes deutsches Engagement. Im Gespräch sei, dass die Deutschen beim Aufbau von Innen- und Justizministerium helfen und Experten für die Ausarbeitung der irakischen Verfassung entsenden, so der "Spiegel". Bush sagte zudem, dass er sich auf seinen Deutschland-Besuch in diesem Monat freue. Demonstrationen schreckten ihn nicht - friedliche Proteste seien ein Merkmal der Demokratie.