Zwickauer Zelle Neonazi-Trio hatte Kontakte zu Blood & Honour

Die Zwickauer Terrorzelle war offenbar seit Jahren gut in der rechtsradikelen Szene vernetzt. Medienberichte weisen nun darauf hin, dass auch Kontakte zur verbotenen Organisation Blood & Honour herrschten.

Das Neonazi-Trio aus Jena soll laut einem Medienbericht in intensivem Kontakt mit der verbotenen Neonazi-Organisation Blood & Honour gestanden haben. Das geht aus einem geheimen Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz hervor, berichtet der Sender MDR 1 Thüringen am Dienstag. Das Dokument liege dem Sender vor. Demnach hatte das Thüringer Landeskriminalamt im Juni 1998 und im April 2000 hochrangige Blood-&-Honour-Aktivisten abgehört. Es habe Hinweise darauf gegeben, dass Uwe Böhnhardt Kontakt zu Aktivisten in Chemnitz aufgenommen hatte.

Der geheime Bericht liste zudem auch eine Kommunikationspanne zwischen Thüringer Verfassungsschutz und Thüringer LKA auf. So hätten bereits im Juni 1998 Hinweise auf ein Versteck im Raum Dresden vorgelegen.

Das aus Thüringen stammende Neonazi-Trio Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe soll zehn Morde an Kleinunternehmern türkischer und griechischer Herkunft und einer Polizistin sowie etliche Banküberfälle begangen haben. Nachdem Mundlos und Böhnhardt wahrscheinlich durch einen Selbstmord ums Leben kamen, sitzt Zschäpe derzeit in Untersuchungshaft.

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ono/DPA